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MagazinFachartikelIT-Sicherheit

Windows 10 geht in Rente. Das sollten Unternehmen jetzt wissen.

Kevin Hofius | 10.10.2025

Lesedauer: 5 min

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In diesen Tagen, am 14. Oktober 2025, endet der reguläre Support für Windows 10. Für viele kleine und mittlere Unternehmen bedeutet das: Ab diesem Tag liefert Microsoft keine regulären Sicherheitsupdates, Fehlerbehebungen oder technischen Support mehr. Systeme, die weiter unter Windows 10 laufen, wären ohne Updates eine Angriffsfläche für Malware und Cyberkriminelle.

Allerdings gibt es eine Ausnahme: In Europa stellt Microsoft für Windows 10-Nutzer*innen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) unter bestimmten Voraussetzungen kostenlose erweiterte Sicherheitsupdates (Extended Security Updates, ESU) bereit. Das bedeutet: Wer seine Geräte regelmäßig mit einem Microsoft-Konto aktiviert und die Windowsversion 22H2 nutzt, kann zumindest noch bis Oktober 2026 Sicherheitsupdates erhalten.

Diese Übergangsregel verschafft KMU Zeit für Planung und Umstieg, ersetzt aber nicht den Bedarf, sich am besten schon jetzt auf Windows 11 oder alternative Lösungen vorzubereiten.

Typische Herausforderungen beim Umstieg von Windows 10 auf Windows 11

  • Ältere Geräte erfüllen die Hardwareanforderungen von Windows 11 oft nicht.
  • Branchensoftware oder Spezialprogramme sind möglicherweise nicht kompatibel.
  • Mitarbeitende müssen sich auf neue Oberflächen und Funktionen einstellen.
  • Lizenzfragen: Welche Geräte dürfen auf Windows 11 aktualisiert werden?
  • Backup und Migration: Daten müssen gesichert und reibungslos übertragen werden.

Warum Sie den Wechsel nicht aussitzen können

Ein unvorbereiteter Wechsel kann zu Stillstand im Tagesgeschäft führen: Drucker funktionieren nicht mehr, Software startet nicht, Mitarbeitende verlieren Zeit. Gleichzeitig steigt das Risiko für Sicherheitslücken, wenn Geräte ohne ESU betrieben werden.

Ein klarer Plan verhindert Chaos, sorgt für einen geordneten Umstieg und schützt Unternehmensdaten. Dazu gehören Inventur der Geräte, Prüfung der Kompatibilität, Backup, Testmigration und Schulung der Mitarbeitenden.

Drei Schritte zum sicheren Umstieg

1. Inventur aller Windows 10-Geräte

Erfassen Sie PCs, Notebooks und virtuelle Maschinen, die aktuell Windows 10 nutzen. Notieren Sie Modell, Alter, installierte Software und Lizenzstatus. So wissen Sie, welche Geräte betroffen sind und welche Priorität sie für den Umstieg haben. Die installiertere Windowsversion können Sie ganz einfach abrufen. Drücken Sie [Windowstaste] + [R] und geben Sie in das Textfeld winver  ein, bestätigen Sie mit Enter und notieren Sie die angezeogte Versionsnummer.

2. Kompatibilität prüfen

Prüfen Sie, welche Geräte die Mindestanforderungen von Windows 11 erfüllen. Diese erfahren Sie auf der offiziellen Seite von Microsoft. Kontrollieren Sie zudem die Kompatibilität der eingesetzten Software, Drucker und Schnittstellen. Planen Sie Zeit und Ausgaben für Updates oder Ersatzgeräte ein, wenn nötig.

3. Upgrade-Strategie festlegen

Entscheiden Sie, welche Geräte auf Windows 11 aktualisiert, welche ersetzt oder auf alternative Systeme migriert werden. Priorisieren Sie kritische Systeme und planen Sie die Rollouts schrittweise, um Unterbrechungen im Betrieb zu vermeiden.

Prozesse festlegen statt Ad-hoc-Umstieg

  • Backup und Testlauf: Vor dem Upgrade alle Daten sichern und die Installation zunächst auf Testgeräten durchführen.
  • Rollout-Plan: Schrittweises Upgrade nach Abteilungen oder Standort, damit der Betrieb nicht stillsteht.
  • Verantwortlichkeiten klären: Wer überwacht das Upgrade, wer ist Ansprechpartner bei Problemen?
  • Kommunikation: Mitarbeitende rechtzeitig informieren und Anleitungen bereitstellen.

KMU-Checkliste Windows 10-Ende

 

BereichMaßnahmeZeitpunkt/ Intervall
InventurAlle Windows 10-Geräte erfassen, Modell, Software, Lizenzstatus notierensofort
Kompatibilität prüfenHardware- und Softwareanforderungen kontrollierensofort
BackupDaten sichern und Testmigration durchführenvor Upgrade
Upgrade-PlanSchrittweise Migration auf Windows 11 oder Ersatzgeräte planen3–6 Monate vor Ende
MitarbeiterschulungNeue Funktionen, Prozesse und Sicherheitsregeln erklärenvor Rollout
Lizenz & ESUMicrosoft-Konto prüfen, Geräte für ESU registrierensofort
Kritische Systeme priorisierenGeräte mit geschäftskritischer Software zuerst migrierensofort

Sofortmaßnahmen für Unternehmen

Wenn Sie noch viele Windows 10-Systeme im Einsatz haben:

  1. Alle Geräte inventarisieren und auf Kompatibilität prüfen.
  2. Backups erstellen und Testmigration durchführen.
  3. Upgrade-Strategie festlegen und priorisieren.
  4. Mitarbeitende informieren und vorbereiten.
  5. Für Geräte im EWR prüfen, ob sie Anspruch auf kostenlose ESU haben und diese aktivieren.

Fazit

Das Ende des Windows 10-Supports ist für KMU kein abstraktes Datum, sondern eine konkrete Sicherheitsfrage. Die ESU in Europa verschafft zwar ein zusätzliches Jahr, ersetzt aber nicht die Notwendigkeit eines dringenden, strukturierten Umstiegs. Wer frühzeitig Inventur, Planung, Tests und Mitarbeiterschulungen durchführt, reduziert Risiken, verhindert Ausfallzeiten und schützt Unternehmensdaten.

Die Digitalagentur Berlin unterstützt Sie dabei: In einem kostenfreien Orientierungsgespräch zeigen wir Handlungsoptionen auf und helfen Ihnen, den Umstellungsprozess als Teil eines ganzheitlichen IT-Sicherheitsprozesses in Ihrem Unternehmen zu gestalten.

 

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Projektmanager Kommunikation IT-Sicherheit